1989: Kunst-Studentin an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, aktiv im “Neuen Forum”. Heute ist sie als Malerin, Grafikerin, Buchillustratorin, Sängerin und Lyrikerin, seit 2004 zudem als Kunst- und Sprachpädagogin tätig.

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Mona Ragy Enayat

1988 habe ich an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst mein Kunststudium begonnen. Ein Jahr später bin ich mit zur Montagsdemo. Jeden Montag war ich mit auf der Straße. Ich habe keine einzige Demo verpasst. Ich war wirklich immer mit dabei, obwohl es teilweise auch gefährlich war… Durch die tolle Kunst der Leipziger Schule und den wunderbaren Menschen an der Hochschule für Grafik und Buchkunst fühlte ich mich sehr verbunden. Und da war mein Bedürfnis, mich politisch mit zu engagieren – und habe dann im Neuen Forum mitgemacht. […]

Für mich ist der Mensch ein Hauptthema, deshalb habe ich meine Diplomarbeit auch zum Thema „Begrenzung“ geschrieben. Über all das, was den Menschen begrenzt, er selbst sein zu können; über Träume; über Trennung von Staat und Religion, über Gleichberechtigung von Frau und Mann, über fortschrittliche Gedanken für eine gerechte Zukunft. Rassismus habe ich persönlich deutlicher zur Wendezeit erlebt als vorher. Und schlimmer ist für mich der erfahrene Rassismus in Institutionen. Auf der Straße sagt ein Rechtsradikaler „Ich hasse dich.“ und alles ist klar. Verletzender ist „Ich habe nichts gegen dich, aber…“ z.B. auf dem Arbeitsamt oder im Beruflichen, wo es „normalerweise“ nicht zu erwarten ist, dass man sehr deutlich rassistisch behandelt wird. […]

Das gesamte Interview plus Foto-Sammlung wird im gerade entstehenden Offenen feministischen Demokratie-Archiv | OfemDA einsehbar sein. Siehe hier