1989: 28 Jahre, Kinderkrankenschwester, ledig, seit 2000 Krankenschwester im Bereich Altenhilfe in der Sozialen Betreuung

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Beate Ißmer

Die Wende, die fing ja schon viel eher an. Das ging damit los, dass die Luftverschmutzung immer stärker auf den Menschen lastete und es bildeten sich Umweltgruppen und die wussten nicht wohin. Und die Kirchen in der DDR waren damals offen genug und haben ihre Räume geöffnet – damit sich solche Gruppen “unter dem Dach der Kirche” treffen konnten. Es war nicht allen, die in der Kirche was zu sagen hatten, recht. Wir hatten als Junge Gemeinde schon vor 1989 Überzeugungsarbeit geleistet und unseren Lehrer und Pfarrer davon in Kenntnis gesetzt – dass, wenn wir die Schöpfungsberichte ernst nehmen – Bewahrung der Schöpfung, eine zentrale Aufgabe ist. Also auch die Öffnung der Kirche für nicht kirchliche Gruppen. Da bin ich einerseits stolz auf die Kirchen in der DDR. Andererseits weiß ich, dass nicht alles so leicht und selbstverständlich war.

Ich hab‘ bei den Kirchentagen und auch in der Gemeinde im Kleinen immer wieder mit diskutiert und auch viel gebetet, aber es gibt in Leipzig noch heute Frauen, die mehr zu sagen hätten. Ja. Und insgesamt bin ich natürlich froh, dass wir die Wende hatten. Ich bin sehr froh, dass es friedlich ging. Und ich erwarte nach wie vor, dass Wende weitergeht.

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Das gesamte Interview wird im gerade entstehenden Offenen feministischen Demokratie-Archiv | OfemDA einsehbar sein. Siehe hier