Heike Dornblut

1989: 15 Jahre, Schülerin in Markkleeberg/Leipzig

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Heike Dornblut

Ich glaube, dass wenige wirklich darauf aus waren, etwas in der DDR zu verändern. Viele schielten nach dem Westen und dachten, wenn wir das hätten, dann wäre alles gut.

Zur Demo sind meine Eltern und ich erst gegangen, als eigentlich alles schon in trockenen Tüchern war. Die Republikaner waren damals dort sehr aktiv, haben mit Flugblättern um sich geworfen. Mein Stiefvater fand das gut, und ich fand es furchtbar. Er sah die Wiedervereinigung als einzige Chance, dass sich irgendetwas verändert. Aber wir haben nicht darüber gesprochen. 1989 war ich in der neunten Klasse und hätte zu DDR-Zeiten nicht Abitur machen können. Ich wäre nicht delegiert worden, hatte auch keinen 1-er Durchschnitt. Nach der Wende war alles offen… und ab der 10. Klasse ging ich auf das Gymnasium. In der 11. Kasse bin ich zuhause ausgezogen, nach Leipzig. Sozusagen meine persönliche Revolution.

Weiterlesen: in „Mutter sorg’ dich nicht. Hier ist alles in Ordnung. Alltägliches aus 1989“. Publikation der Frauenkultur Leipzig, 2009; 2.Auflage in 2021. Klick hier ->